Hallo,
Ist so was mit Lilypond ebenfalls möglich und werden diese Töne dann aber auch in der midi richtig wiedergegeben?
Nicht "out of the box", nur Vierteltöne sind standardmäßig dabei.
Ich habe aber schon einmal eine Seite gefunden, in welcher so etwas mit Lilypond beschreiben war.
Die wesentlichen Schritte darin waren:
- Notennamen für die Zwischenschritte definieren (quasi Ton + in cent gemessenes Versetzungszeichen)
- Versetzungszeichen definieren, in dem Beispiel sogar unter zuhilfenahme eines zusätzlichen TTF
Und die Midi-Ausgabe hat - im wesentlichen durch das Dateiformat - eine entscheidende Beschränkung:
Midi definiert nur eine "chromatische Tastenreihe", dazwischenliegende Töne können nur über ein "Pitch-Bend" erreicht werden, und der wirkt sich auf den ganzen Kanal aus. Als muß jede Stimme (jeder gleichzeitige Ton) in einem eigenen Voice-Context stehen, und der Voice-Context (nicht der ganze Staff) ist in einen separaten Midi-Kanal auszugeben.
Als Lilypond-typisches Problemchen wurde noch folgendes geschildert: Der Pitch-Bend wird direkt vor dem "Anschlag" des Tones eingestellt, aber leider sofort nach beenden des Tones wieder zurückgestellt, so daß das Ausklingen des Tones verzerrt wird. Das sollte also mit einer Midi-Bearbeitung korrigiert werden, bevor es abgehört wird.
Ich selbst habe mich noch nicht genauer mit der »
just intonation« und Konsorten beschäftigt, auch wenn mich neben den "gleichschebend temperierten" Oktaveinteilung in 19 oder in 53 Schritte (neben heute auch üblichen 72 Schritten je Oktave) auch mal die "Werkmeister-Stimmung" interessieren würde. Ob ich die Unterschiede überhaupt wahrnehme?
Ich melde mich wieder, wenn ich meine Sammlung dazu wiedergefunden habe.
Arnold
P.S.:
»just intonation« oder exakte Intonation meint, die Intervalle exakt nach dem Frequenzverhältnis zu definieren, nicht nach einer gleichmäßigen Teilung des Hauptintervals (typischerweise die Oktave, aber auch die Duodezime wird benutzt).
Die Werkmeister-Stimmung ist eine Zwischenstufe vor der gleichtönend temperierten Stimmung, mit welcher die Wolfsquinten "gemindert" wurden, aber eben nicht Tonartunabhängig.