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Wie geht ihr bei der Erstellung eines Notenblattes vor?

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Arnold:
Hallo,

auch ich benutze bei "isoierten Stücken" die Methode, eine vorhandene Vorlage wiederzubenutzen.
Dabei kommentiere ich oft erst einmal die alten Stimmdefinitionen (z. Bsp. Diskant, Bass) aus - um in der Datei die seltener benutzten Artikulationen nachschlagen und auch kopieren zu können.
Wenn ich eine Eingabe suche, die ich schon einmal gemacht habe, dann durchsuche ich meist mit dem "grep"-Kommando (Windows-Variante des Unix-Befehls) erst einmal bereits vorhandene Nutzungen nach Schlagwörtern - oft weiß ich ja noch, wie es ungefähr geht.

Bei "kombinieren Stücken" (mehrere Stimmen und eine Partitur) sind dann die Stimmdefinitionen (Akkorden-Diskant und Akkordeon-Bass) in einer separaten Datei, genauso alle weiteren Instrument-Stimm-Defninitionen in je einer Datei. Und jedes zu druckende Notenblatt (Partitur, Einzelstimme) hat nochmal seine eigene LY-Datei (mit include der Stimmen).

Ich bin einer der wenigen Kommandozeilenanwender, aber Point-and-Click funktioniert auf meinem Rechner sehr gut.
Bisher benutze ich den Windows-Notepad als Editor. Ein Fernziel ist, basierend auf den lilypad-Quellcode einen ordentlichen Editor zu erstellen, welcher dem Windows-Notepad allgemein ebenbürtig ist (außer: nur UTF-8-Dateien zu untersützen) und noch ein paar Spezialfunktionen für Lilypond enthält.

Meistens beginne auch ich jeden Takt in einer neuen Textzeile, aber eine Reihe von Ganztakten - vielleich noch durchgebunden - schreibe ich gerne in einer einzigen Textzeile. Das kann man sich leisten, wenn (wie gesagt) Point-and-Click funktioniert.
Am Anfang jeder Textzeile schreibe ich generell beim ersten Ton die Tondauer noch dazu, auch wenn sie sich gegenüber der vorhergehenden Zeile nicht geändert hat - ich finde, das zahlt sich beim Kopieren von Abschnitten wieder aus.

Bei meinem Abtippen von Akkordeonnoten war die Stradella-Proxy-Methode ganz hilfreich. Als absolute Tonhöhe angegeben ist die "ein-Komma-Oktave" der einfache Baßton, die "zwei-Komma-Oktave" der Terzbaßton, die "kein-(Hoch)Komma-Oktave" der Dur-Dreiklang, die "ein-Hochkomma-Oktave" der Moll-Dreiklang, die "zwei-Hochkomma-Oktave" steht für den Septakkord, und die "drei-Hochkomma-Oktave" für den verminderten. Das ganze wird dann durch eine ganze Pipeline von Scheme-Prozeduren in eine Baßnotenzeile umgeformt.

Arnold

Manuela:
Danke Arnold, das sind schon mal eine Menge Tipps von einem erfahrenen Ly-Anwender  :)

loph:
Hallo Arnold (ich hoffe, dass ich mal kurz vom Original-Thema des Threads abweichen darf),


--- Zitat von: Arnold am Montag,  9. Februar 2015, 12:53 ---Ich bin einer der wenigen Kommandozeilenanwender, aber Point-and-Click funktioniert auf meinem Rechner sehr gut.
Bisher benutze ich den Windows-Notepad als Editor. Ein Fernziel ist, basierend auf den lilypad-Quellcode einen ordentlichen Editor zu erstellen, welcher dem Windows-Notepad allgemein ebenbürtig ist (außer: nur UTF-8-Dateien zu untersützen) und noch ein paar Spezialfunktionen für Lilypond enthält.

--- Ende Zitat ---

Wenn es dir nur um UTF-8 geht, so kann das auch der andere Standard-Editor von Windows "TextPad" (einfach bei "Speichern unter.." als Dateityp "Unicode txt" auswählen).

Ansonsten habe ich es (allerdings nach viel Fummelei) geschafft den Editor "gVim" inklusive Lilypond-Integration unter Windows zum Laufen zu bekommen. Ich denke das könnte für dich auch eine Alternative sein.

Grüße,
Jo

ingmar:
Ich schreibe fast ausschließlich mehrstimmige Partituren.

Dazu schreibe ich die Einzelstimmen in eine eigene Datei, die ich anschließend kompiliere und korrekturlese, bis sie stimmt.

Auch ich schreibe pro Takt normalerweise eine Zeile, beim ersten Ton der Zeile mit Längenangabe. Alle 5 oder 10 Takte (oder auch bei Zeilenwechsel des Originals) füge ich einen Kommentar ein zur Orientierung.

Anschließend wandle ich den Text in eine Variablendefinition um ( " \ERSTESTIMME = { <bisheriger text> }" ) und lege eine eigene Datei für die Partitur an, die die andere Datei importiert. Hierfür greife ich meist auf eine existierende Partitur zurück und wandle sie entsprechend ab.

Manchmal gibt es weitere zusammenfassende Dateien, wie etwa eine transponierende Partitur, Einzelstimmen, etc.

Ich habe meine Konventionen für die Namen der Files, an die ich mich immer halte. Sämtliche Files für ein Stück liegen immer in einem einzigen spezifischen Ordner, der nach dem Komponisten und Werk benannt ist. Der Ordner muss ausreichen, um alle nötigen Noten zu erzeugen, sollte aber normalerweise nichts Unnötiges enthalten - d.h. ich habe mir keine allgemeinen Bibliotheken angelegt.

Mein größtes Problem ist, dass ich immer wieder Lösungen für kleine Probleme suche, die ich in der Vergangenheit schon gefunden hatte, wo ich aber nicht mehr weiß, wo. Wahrscheinlich muss ich mir dafür mal eine eigene Datei machen und diese Dinge dort sammeln...


Gruß,
--ingmar

Manuela:

--- Zitat von: ingmar am Montag,  9. Februar 2015, 15:02 --- Mein größtes Problem ist, dass ich immer wieder Lösungen für kleine Probleme suche, die ich in der Vergangenheit schon gefunden hatte, wo ich aber nicht mehr weiß, wo. Wahrscheinlich muss ich mir dafür mal eine eigene Datei machen und diese Dinge dort sammeln...

--- Ende Zitat ---

Dazu darf ich vielleicht einen Tipp geben  :) : ich habe mir für jedes Programm bzw. Programmiersprache (Excel VBA, SQL etc.) eine eigene Datei (Word o.ä.) mit Tipps angelegt, wo ich Sachen sammle, auf die ich irgendwann draufgekommen bin. So muss ich nicht immer wieder das Rad neu erfinden.

Werde ich demnächst für Lily auch machen, gute Idee :)

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