Autor Thema: Eingabe von Akkorden  (Gelesen 7567 mal)

asbach

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Eingabe von Akkorden
« am: Samstag, 30. Oktober 2010, 09:51 »
Liebe Leute,

Akkorde nutze ich eigentlich am meisten, deshalb versuche ich mich am Akkordmodus.
Aber ich beisse mir die Zähne aus fürchte ich.
Vielleicht weiss jemand Rat?

Erstes Probem:
Ich wollte den Sextakkord in G-Dur haben.
Zitat
\chordmode { g2/b }   
oder
Zitat
\chordmode { g2/b, }   
macht nicht das, was ich erwarten würde.
Ich würde auch gerne noch Fingersatz und(!) Akkordnamen zufügen.
Vielleicht hat da jemand eine Vorlage für mich??

Im normalen Modus
Zitat
\germanChords
\relative c'

<b' d g>  <b' d'' g''>
bekomme ich keine Notenlänge definiert  (<b2' d g>)
Wieso muss ich im relativen Modus so viele Sprünge mit ,/' eingeben. Ich verstehe nicht, was jeweils die Referenz ist.

kilgore

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Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #1 am: Samstag, 30. Oktober 2010, 10:35 »
Hallo asbach!
Dafür guckst du am liebsten in den Doks.  Lilypond Notation Reference (2.7 Chord Notation.)
Da sind alle Fragen beantwortet glaube ich!

Notenlänge muss übrigens ausserhalb stehen, also  <b' d g>2
« Letzte Änderung: Samstag, 30. Oktober 2010, 10:37 von kilgore »

derHindemith

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Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #2 am: Samstag, 30. Oktober 2010, 10:40 »
Ich wollte den Sextakkord in G-Dur haben.
\chordmode { g2/b }    
oder
\chordmode { g2/b, }    
macht nicht das, was ich erwarten würde.
Was erwartest du?
Zitat
Ich würde auch gerne noch Fingersatz und(!) Akkordnamen zufügen.
Gern, Erstens, würde ich raten 2.13 zu benutzen, weil es verbesserte Unterstützung für deutsche Akkordnamen hat (kleine Charakteren für moll, z.b.). Zweitens Fingersatz geht in meiner Erfahrung einwandfrei. Einfach nur zufügen. 2.7.2 im Notationsreferenz hat alles zum Thema Akkorden und Akkordnamen.
Zitat
Im normalen Modus
\germanChords
\relative c'

<b' d g>  <b' d'' g''>
bekomme ich keine Notenlänge definiert   (<b2' d g>)
Klar, du hast keine Notenlänge definiert. Auch, das wäre <b' d g>2)
Zitat
Wieso muss ich im relativen Modus so viele Sprünge mit ,/' eingeben. Ich verstehe nicht, was jeweils die Referenz ist.
Im Notationsreferenz 1.1.1 ist erklärt das:
Zitat
\relative hat keine Auswirkung auf \chordmode-Abschnitte.
und
Zitat
\relative darf nicht innerhalb von \chordmode notiert werden.

Letzens, es gibt eine Unterschied zwischen \chordmode und \chords (Notationsreferenz 2.7.1 und 2.7.2)
Wie du da sehen kannst, mit \chordmode setzt lilypond die Akkorde, mit \chords setzt lilypond die Akkordnamen.
Hoffentlich hilft das etwas und kannst damit weiter kommen.

asbach

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Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #3 am: Samstag, 30. Oktober 2010, 20:42 »
Danke für die Antworten.
Vielleicht tue ich mich sehr schwer mit den Manuals. Aber ich bin nicht nur Lilypond-Neuling, sondern auch Musik-Anfänger.
Ich schaffe es jedenfalls nicht, den Sextakkord zu G-Dur (also <b'' d'' g''>) im Akkord-Modus einzugeben.
Kann mir da mal jemand aushelfen?

trulli

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Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #4 am: Sonntag, 31. Oktober 2010, 11:29 »
Hallo Asbach,

vielleicht hilft dir folgendes:
  • gib ganz oben auf der Codeseite \include "deutsch.ly" ein. Dann kannst du das deutsche h als Ton eingeben.
  • die gewünschte Akkordumkehrung solltest du mit <b d g> (bzw. bei "deutsch" dann mit <h d g>) bekommen
  • in einem Akkord orientieren sich alle Töne an dem VORHERIGEN angegebenen Ton. Z.B. schreibt Lily bei <d g> das "g" so Nahe wie möglich an das "d". Das funktioniert bis zum Abstand einer Quarte, also wird Lily dann bei <d a> (aufwärts der Abstand einer Quinte) folgerichtig das "a" im Quartabstand UNTER das "d" schreiben

Willst du Fingersätze für Gitarre schreiben? Da ist es üblich die Finger links neben die Noten zu setzen. Hier ein kleines Beispiel mit Erklärung:
\version "2.12.3"
\include "deutsch.ly" %jetzt versteht Lily auch den Ton H

\relative c {
\clef "treble_8" %das ist der oktavierende G-Schlüssel (für Gitarre)
\set fingeringOrientations = #'(left) %damit werden die Zahlen nach links neben die Noten geschrieben und nicht darüber
  <f-3 a-2 c-1> }
 
 

Grüße von Trulli
« Letzte Änderung: Sonntag, 31. Oktober 2010, 11:37 von trulli »

asbach

  • Member
Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #5 am: Sonntag, 31. Oktober 2010, 21:20 »
Danke soweit, das hilft auch wieder ein Stück weiter.
Allerdings bleibt meine Frage: Kann ich meinen umgekehrten Akkord <b d g> nicht im Akkord-Modus beschreiben?

trulli

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Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #6 am: Montag, 1. November 2010, 22:38 »
Hallo Asbach,

Zitat aus NR 2.7.1:
Nur die zweite Umkehrung kann erstellt werden, indem eine Bassnote hinzugefügt wird. Die erste Umkehrung erfordert, dass der Grundton des Akkordes geändert wird.

Lösung deines Problems ist somit eines der folgenden Konstrukte:
\chordmode { b:m3.6-  b:6-3-^5}
Gruß von Trulli

asbach

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Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #7 am: Dienstag, 2. November 2010, 21:16 »
Hallo Trulli,

ok, die Notationsreferenz hatte ich auch nicht bemüht muss ich zugeben.
Schade, dass das so kompliziert ist.
Um ein paar Fingerübungen zu skripten ist mir das zu umständlich fürchte ich.

Grüße von Asbach

trulli

  • Member
Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #8 am: Mittwoch, 3. November 2010, 07:32 »
Hallo Asbach,

da gibt es aber bei Lily noch viel komplizierte Sachen  ;D

Die Frage, die nur du beantworten kannst, ist: wie weit willst du Lily beherrschen? Für ein paar Fingerübungen lohnt es sich bestimmt nicht. Da würde ich an deiner Stelle lieber ein grafisch orientiertes Programm nehmen. Note Edit zum Beispiel, das ist auch in deutsch erhältlich. Hier findest du dazu eine kleine Einführung.

Mich wundert trotzdem, dass du unbedingt über den Akkordmode arbeiten willst. Um Akkordtöne zu lernen und Fingersätze zu schreiben finde ich die normale Akkordschreibweise viel günstiger, also z.B. <g-3 h-2 d-1>2.

Gruß

asbach

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Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #9 am: Mittwoch, 3. November 2010, 21:40 »
Das sind viele gute Gedanken.
Zu den Fragen:
Im Akkordmodus könnte die Schreibweise deutlich kompakter sein... dachte ich mir so.
Und warum Lilypond? Nun, eigentlich programmiere/skripte ich gerne. Da bot sich Lilypond an.
Die Möglichkeiten sind auch sehr begeisternd muss ich sagen.
Aber so einen Ferrari muss man auch fahren können, das ist es wohl.

asbach

  • Member
Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #10 am: Mittwoch, 3. November 2010, 21:44 »
NoteEdit klingt aber tatsächlich auch gut.
Das Stadtauto sozusagen.
Allerdings bin ich Windows-User. Fällt mir auch immer wieder schwer, aber auf einige Windows-Software kann ich nicht verzichten und immer mit einem Emulator unter Linux arbeiten macht keinen Sinn.
Also falls jemand ein NoteEdit für Windows kennt...

trulli

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Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #11 am: Donnerstag, 4. November 2010, 16:31 »
Ja, das Gefummel unter Windoofs kenne ich...

Einfachste Lösung ist die Installation vom gut dokumentierten Ubuntu oder Kubuntu. Diese Systeme erkennen dein Windows und du kannst beim Starten des Rechners aus einem boot-Menü Windows oder Ubuntu auswählen.

Gruß

kilgore

  • Member
Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #12 am: Freitag, 5. November 2010, 13:14 »
..und gib doch nicht zu schnell auf!  Ich glaube alle Notationsprogramme sind schwer am Anfang.  Mit ein bisschen Übung kommen die Akkorden auch schnell :)

asbach

  • Member
Re:Eingabe von Akkorden
« Antwort #13 am: Samstag, 6. November 2010, 00:13 »
Danke für die Tipps und die Motivation.
Ich bin recht gut motiviert und komme auch voran.